Am 10.03. kommt meine Mum hier in Christchurch an, um mich zu besuchen und um die Chance wahrzunehmen, die ganze Südinsel in 2 Wochen zu sehen.

Ja, ich schlafe immer noch in meinem Van .... nein, wir waren noch nie gemeinsam campen .... mal sehen, was das wird und was wir alles sehen können. Eins steht fest, fahren muss ich selber die ganze Zeit =) aber ich hab jemanden für die Landkarte!

Nun gehts los - es ist 15.00Uhr, ich bin in Christchurch, habe mich schweren Herzens von Blenheim getrennt und bin mit 3 Stunden Schlaf nach der Abschiedsparty zum Flughafen gesaust (4 Stunden...). Zwischendurch hatte ich schon einen wunderbaren Ausblick auf den Rest der Südinsel und gleich kommt hoffentlich die Mutti und ist glücklich ausm Flieger raus zu dürfen nach gut 36 Stunden Reise =)

Tag 1+2: Christchurch - Springfield - Greymouth

Gut, da sind wir also! Am 10.03. gings von Christchurch aus gleich noch Richtung Westküste nach Springfield – leider ohne die Simpsons =) Für mich war dieser Tag 430km lang und hat auf einem kleinen, aber feinen, Campingplatz geendet. Zwar war der direkt neben den Bahngleisen, aber ich hab nachts nix gehört – Mutti meinte, der eine oder andere Zug ist schon vorbei gekommen =)

Am 11.3. sind wir Richtung Arthurs Pass aufgebrochen, immer in Richtung Westküste. Zuerst haben wir einen Chinesischen Zwischenstopp bei Castle Hill gemacht. Sieht aus wie die Ruine eines alten Schlosses – aber wer Neuseeland kennt ... hier is nix wirklich alt, also waren es nur Steine. Aber interessante Steine mit lustigen Formen und aufgereiht wie hingebaut! Und komische Töne kamen aus den Steinen =) also nicht direkt aus den Steinen, aber dort war ne Truppe mit nem Didgeridoo unterwegs und haben die Steine zum klingen gebracht. Ultra cool und extra für uns =) Nach Castle Rock gings weiter westwärts und zum nächsten Stopp am Lake Pearson. Dort gabs Fotos von malerischer Landschaft und für Mutti zwei Sandfliegenbisse gratis dazu. Endlich in Arthurs Pass Village angekommen sind wir dort dann den Devils Punchbowl Track gelaufen zu einem wunderschönen Wasserfall. Leider hat es hier in den letzten Wochen nicht viel geregnet, deshalb war er ein bisschen schmächtig – aber wir wollen uns nicht über das tolle Wetter hier beschweren =) Nach dem Wandern haben wir uns entschieden, gleich noch richtig bis zur Westküste weiterzufahren und in Greymouth erst wieder anzuhalten. Die Pass-Straße hatte es an einigen Stellen richtig in sich, besonders erwähnenswert ist ein riesiges Viadukt inmitten von Straßen mit 16% Gefälle. Natürlich haben wir davon ein Bild gemacht – und als wir auf dem Parkplatz angehalten haben, hat uns eine Gruppe von vier Keas freundlich willkommen geheißen. Ziemlich aufdringlich die Biester, also nix wie weg da =)

Unsere zweite Nacht verbringen wir nun also in Greymouth – ja, an einem Tag quer durch die ganze Südinsel, aber Mutti hält durch =)

Tag 3: Greymouth - Westport - Lyell

Am 12.03. sind wir früh in Greymouth gestartet. Mit einer ordentlichen Dusche und nach einem richtig schönen Sonnenuntergang an der Westküste konnten wir gut gestärkt unsere Reise fortsetzen. Das nächste Ziel war erstmal Westport an der Westküste gelegen. Auf dem Weg dahin boten sich allerdings viele Gelegenheiten, einen Stopp für Fotos und kleine Ausflüge einzulegen. So haben wir bei den Pancake Rocks angehalten – eine ungewöhnlich geschichtete Steinformation im Wasser, bei der es einen kleinen Rundlauf zu machen gab. Und einige Kilometer später sind wir noch auf den Truman Track eingebogen, der uns bis hinunter an den Strand gebracht hat. Allerdings haben wir uns nicht getraut dort spazieren zu gehen, weil das Meer so aussah, als ob es den Rückweg versperren würde, wenn man sich nicht sehr beeilt =) Kurz vor Westport haben wir dann noch die Gelegenheit wahrgenommen, uns eine Seehundkolonie anzusehen und dabei ist auch ein süßes Video vom Seehundkindergarten entstanden. Dort gab es auch noch einen Leuchtturm, der allerdings wenig spektakulär war und uns deshalb nicht länger aufgehalten hat =)

Westport – wie so viele andere Orte hier – sah auf der Karte mal wieder so riesig aus. Dann war da aber bis auf ein oder zwei sehenswerte Häuser so rein gar nix zu sehen, also haben wir uns entschieden, unsere Nacht irgendwo anders zu verbringen. Gute 55km wieder Richtung Inland gab es dann einen freien Campingplatz irgendwo im nirgendwo bei Lyell. Sah auf den ersten Blick super idyllisch aus, aber stellte sich schnell als Jagdgebiet von Millionen Sandfliegen heraus. Diese Biester haben uns zum Abendbrot in den Wald vertrieben, denn in der Nähe vom Auto konnte man sich echt nicht aufhalten. Auf diese Art sind wir noch gut 2 Stunden spazieren gegangen und haben eine hölzerne Hängebrücke und die Ruhe im Wald genossen. Zurück am Auto – der Krieg ging los! Innerhalb von 20 Sekunden waren wir beide im Auto, drinnen wurden circa 15 von den Tierchen tot gemacht und dann wurde die Tür bis zum nächsten Morgen auch nicht wieder aufgemacht. Hilfe! Das nächste, was wir unbedingt brauchen, ist Insektenschutz!!!

Tag 4: Lyell - Hanmer Springs

Am 13.03. sind wir von Lyell ohne Toilette und Frühstück am Morgen aufgebrochen, weil wir die Tür nicht nochmal aufmachen wollten. Nach gut 20km – weit weg von den Sandfliegen! – haben wir dann am Maruia Fall angehalten und uns dort erstmal sortiert und den etwas kläglichen Wasserfall begutachtet. Hier hat es seit einigen Wochen nicht geregnet, also sind alle Flüsse und Wasserfälle etwas zusammengeschrumpft. Aber immer noch besser als schlechtes Wetter und große Wassermassen! =) Unser Weg führte uns dann über den Lewis Pass bis nach Hanmer Springs. Hier ist im Winter ein super tolles Skigebiet, aber jetzt sieht man zum Glück noch nicht viel davon. Heute Abend werden wir es uns in der heißen Quelle hier gut gehen lassen und einen Sandfliegen freien Abend verbringen mit ordentlichem Essen und einer Dusche =)

Tag 5: Hanmer Springs - Kaikoura - Blenheim

Am 14.03. haben wir uns auf den Weg von Hanmer Springs nach Kaikoura gemacht. Hatten uns für nen kleinen Umweg an die Ostküste entschieden, weil noch genug Zeit übrig ist bis wir am Gletscher sein müssen – und besser jetzt schon alles sehn, wa? =)

In Kaikoura haben wir einen Strandspaziergang gemacht und sind über Felsen geklettert, um eine versprochene Seehund-Kolonie zu sehen. Leider waren die mal wieder alle unterwegs und nur ein fauler Seehund ist zurückgeblieben und hat die Touris bespaßt.

Unsere letzte Nacht im Van war ziemlich kühl und weil wir fix unterwegs sind und es mir auch nix ausmacht, dass wir schon bei Kilometer 1350 sind, machen wir diese Nacht einen Zwischenstopp in Blenheim, in meinem alten Hostel, um unsere Schlafsituation ein bisschen zu verbessern und ein paar Decken oder noch nen Schlafsack zu borgen. Hoffentlich haben die lieben Leute Mitleid mit uns =)

Morgen gehts dann weiter an die Nordspitze der Insel – Mama hat so viel über Golden Bay geredet, dass wir nun tatsächlich auch noch da hoch fahren, bevor wir unsere Reise in den weiten Süden fortsetzen...

Tag 6: Blenheim - Golden Bay - Westport

Am 15.03. gings sehr früh in Blenheim los, damit uns die Hostelvermieterin nicht mitkriegt =) und nun sind wir ausgestattet mit einem extra Schlafsack und einer großen dicken extra Decke vom lieben JC. Dafür haben wir bei dieser Gelegenheit gleich den deutschen Tabak im Hostel verteilt und es haben alle nicht schlecht geguckt, als ich meine Mum da mit angeschleppt hab. Ziemlich beeindruckend und jetzt fangen alle an Heimweh zu haben und mit ihren Mamas zu telefonieren, weil sie neidisch sind... wenn die wüssten =)

Also Mama hat die ganze Zeit von Golden Bay geredet, also fahren wir doch da auch noch hin. Das ist der nördlichste Zipfel der Südinsel und die Strecke zog sich einfach ewig hin, weils immer durch die Berge ging und es irgendwie kein Ende nehmen wollte. Golden Bay war dann leider nicht ganz so golden, weil wir nicht super Glück mit dem Wetter hatten. Es war zwar warm, aber wir hatten nicht so super viel Sonnenschein. Deshalb sehen die Bilder ein wenig trostlos aus – aber schön wars trotzdem.

Nach Golden Bay sind wir wieder quer durchs Landesinnere. Wir hätten sogar die Chance gehabt, auf unserem altbekannten Sandfliegen-Campingplatz nochmal anzuhalten. Haben uns aber ziemlich schnell dagegen entschieden und sind nach gut 660km am Abend in Westport wieder angekommen. Ich kann nur eins sagen – nach gut 12 Stunden Autofahrt habe ich echt geschlafen wie ein Baby!

Tag 7: Westport - Hokitika - Glaciers

Am 16.03. gings in Westport früh in aller Gemütlichkeit wieder los. Ich war immer noch ziemlich müde, aber das gute Auto will ja bewegt werden und wir hatten ja ein Ziel =)

Den ersten Stopp haben wir noch einmal an den Pancake Rocks gemacht, denn heute waren ziemlich große Wellen und die wollten wir natürlich auch auf Bildern festhalten. Weiter gings nach Hokitika, um uns in der dortigen Jade-Fabrik umzusehen. Jetzt haben wir beide im touristischen Stil eine schöne kleine Kette mit Jade-Anhänger =) Immer schön an der Westküste den Highway 6 entlang kamen wir dann endlich zu unserem Zwischenziel – die Gletscher der Südinsel. Hier gibt es zwei davon, einmal den Franz Josef Glacier und einmal den Fox Glacier. Wir haben uns beide fein angesehen und sind auch ein bisschen wandern gewesen. Leider ist für Sonntag Regen angesagt und es hat sich auch hier schon ordentlich zugezogen. Trotzdem sind die Bilder und die großen Berge und auch der Schnee direkt neben dem mega grünen Tropenwald sehr beeindruckend.

Unsere Nacht verbringen wir jetzt am Fox Glacier und gönnen meinem alten Mädchen – das Auto ist gemeint! – nach guten 2450km (kein Tippfehler!!) mal eine kleine Zwischenpause =)

Tag 8: Fox Glacier - Queenstown - Te Anau

Am 17.03. – Sonntag, St.Patricks Day ... warum muss ich super nüchtern Auto fahren wo ich doch jetzt von den Iren gelernt habe, dass es immer einen guten Grund zum Trinken gibt? Naja – das Wetter war wohl auch super traurig über meine Nüchternheit, denn es hat ungelogen den ganzen Tag geregnet. Von früh bis Abend nur nass und kalt ... brrrr! Aber wir haben das Beste draus gemacht und haben ordentlich Kilometer hinter uns gebracht. Eigentlich wollten wir ja heute Fallschirm springen an den Gletschern, aber bei Regen wird das natürlich nix – also schnell weg... vielleicht ergibt sich ja später nochmal ne Chance dazu =)

Als wir die Gletscher hinter uns gelassen hatten, gings immer weiter südlich Richtung Queenstown. Hier gibt es einen wunderschönen großen See, der allerdings bei dieser Wetterlage seine Farbenvielfalt noch nicht ganz zeigen konnte. Wir haben uns dann entschlossen, für den nächsten Tag Milford Sound zu planen und deshalb sind wir noch weitere 200km nach Te Anau weiter gefahren, um dort frierend und nass die Nacht zu verbringen.

Tag 9: Te Anau - Milford Sound - Queenstown

Am 18.03. gings vom Campingplatz im Nebel und kühler Nässe früh los. Ich dachte schon, dass der Tag genau so bescheiden wird wie der letzte. Aber kaum waren wir durch den Tunnel in Richtung Milford Sound gefahren, da zogen die Wolken weg und ein wunderschöner blauer Himmel kam zum Vorschein, der uns postkartenreife Fotos beschert hat.

Ein kleiner Ausflug in meine eigene Dummheit ... wir haben im Tunnel zum Milford Sound natürlich das Licht angemacht. Nun ist mein Auto schon 30 Jahre alt und gibt leider keine Signale, wenn man aussteigt und das Licht noch anhat. Mh... man kann sich denken was nun kommt. Nachdem wir unsere wunderschönen Bilder gemacht hatten, wollten wir dort wieder weg und es ging nicht. Batterie alle... neeein! Aber okay, ich kann Englisch, also quatschen wir doch jemanden an, der aussieht, als ob er ein Starterkabel mit sich rumfährt. Kein Starterkabel zu haben, aber dafür pure Manneskraft. Wir haben dann drei junge Männer auf dem Parkplatz mobilisiert, die mein Auto angeschoben haben und im zweiten Gang bergab sprang dann die Gute auch wieder an =) puh, nix wie weg da ...

Am Abend sind wir wieder in Queenstown am See gelandet und haben dort die Nacht zugebracht, immer in der Hoffnung am nächsten Tag keine Wolken mehr zu haben, damit wir unseren neuen Termin fürs Fallschirmspringen diesmal wahrnehmen können.

Tag 10: Queenstown - Invercargill - Bluff

Der 19.03. es ist wolkenfrei und blauer Himmel!! Was kommt nun? Ja.... Fallschirmspringen. Oh je, wir haben beide wahrscheinlich nicht mehr damit gerechnet, dass das noch was wird... aber nun waren wir drin in der Sache und da gabs auch kein Zurück mehr.

Zuerst gings auf nen 40 minütigen Kurventripp am See, um zum Flugplatz zu kommen. Wem bis dahin noch nicht schlecht war, der wurde spätestens beim Anblick der kleinen Maschine ohne Sitze blass. Okay, dann war ziemlich schnell klar, dass sich eins von den angereisten Pärchen aufteilen muss – Freiwillige vor ... WIR! Logisch, denn dann können wir nämlich Bilder machen vom Landen und Starten des anderen. Hat auch soweit ganz gut funktioniert... Mama musste als erste ran und ich musste noch über 30 Minuten warten und bibbern, bis endlich auch ich durfte. Wir sind beide mit nem super netten Iren gesprungen, der ultra viel Spaß dran hatte, mich die ganze Zeit zu erschrecken und noch nervöser zu machen. Aber am Ende sind wir beide strahlend – mehr oder weniger – wieder unten angekommen und hatten richtig viel Spaß an der Sache. Ein bisschen ärgert mich, dass es mir mehr ausgemacht hat als meiner Mum... die wollte am liebsten nochmal springen und ich war ziemlich grün im Gesicht, als ich endlich wieder Boden unter den Füßen hatte. Trotzdem genial und mittlerweile find ichs auch gut – aber ob ichs nochmal machen will, weiß ich trotzdem nicht =)

Unsere Nacht verbringen wir jetzt in Bluff, dass ist am südlichen Ende der Südinsel, mit Blick auf Stuart Island, wo die Muscheln für die Fabriken in Blenheim gesammelt werden. Wir sind hier auf einem sehr rustikalen Campingplatz untergekommen, die Küche ist ein unbeheizter Container und Bad und Toiletten haben kein Licht. Dafür kann ich das Internet nutzen, was diese Nachteile eindeutig aufwiegt =)

Morgen gehts weiter die Südküste entlang wieder Richtung Osten, denn Sonntag muss die Mutti wieder in Christchurch sein und langsam sollten wir den Rückweg antreten – nebenbei gesagt sind wir schon bei Kilometer 3800!!!

Tag 11: Bluff - Invercargill - Südküste - Nugget Point

Am 20.03. sind wir von Bluff aufgebrochen, um uns das Stadtzentrum von Invercargill noch ein wenig anzusehen. Zuerst haben wir uns mit Essen versorgt und dann hats angefangen zu regnen, weswegen ich dann eine Stadtrundfahrt daraus gemacht habe =) Als wir die Stadt hinter uns gelassen hatten, sind wir auf die Straße 92 eingebogen, die uns an die Südküste und an den südlichsten Punkt Neuseelands bringen sollte. Diese hübsche Straße hatte es mal wieder in sich und nun kennt auch Mutti das Gefühl, wenn es irgendwo im nirgendwo auf einmal keinen Asphalt mehr gibt und die blöde Schotterstraße nie ein Ende nehmen will... aber mein gutes Auto hat durchgehalten und uns zum Slope Point gebracht, an dem man so nah am Südpol ist wie nirgendwo sonst. Außerdem sind wir zur Curio Bay gekommen, an der wir sogar einen Gelbaugen-Pinguin sehen konnten. Wir sind dann der hübschen Straße durch den angrenzenden Regenwald gefahren und haben im Endeffekt noch einen super niedlichen Leuchtturm am Nugget-Point gefunden. Von dort aus hatte man einen wunderbaren Blick auf das südliche Ende der Insel und wir konnten auf dem Rückweg in die Zivilisation auf einem netten Campingplatz Halt machen, bevor es morgen Richtung Dunedin weiter geht.

Tag 12: Nugget Point - Dunedin - Moeraki Boulders - Timaru

Am 21.03. sind wir also im Niemandsland bei Nugget-Point wieder wach geworden. Super kalter Morgen, deshalb kein Frühstück auf dem Campingplatz, sondern Essen und Zubereiten während der Fahrt. Das ist eben der Luxus, wenn man nicht alleine fährt – man hat nen Beifahrer, der sich um sowas kümmern kann =) auch wenn der Gurt so sein Eigenleben hat und nicht immer grad dann mitspielt, wenn wir den Käse aus der Kühltruhe ganz unten brauchen... also wir leben mit dem, was wir erreichen können =)

Unser erster Stopp auf dem Weg nach Dunedin war ein kleiner See namens Lake Waihola. Dort hat sich die Umgebung im stillen Wasser gespiegelt und es gab sogar zwei Angler und einige Möwen zu sehen. Ich danke auf diesem Weg der alten Dame für das unwahrscheinlich geniale Foto =)

Unser Hauptziel war Dunedin und diesmal haben wir uns auch etwas Zeit genommen, uns die große Stadt mal anzusehen. Dunedin ist sehr an den englischen Baustil angepasst und hat schöne rustikale Häuser und alte Gebäude, die es sich anzusehen lohnt. Wir haben den berühmten Bahnhof gesehen, mehrere Kirchen kreuzten unseren Weg und auch die steilste Straße der Welt gibt es dort zu bewundern. Wir sind ganz schön ins Schwitzen gekommen, als wir die zum Teil 35 Prozent steile Straße hochgeklettert sind. Die steht nämlich mit ihrer Steigung sogar im Guinness Buch! Was noch erwähnenswert ist – im Linksverkehr durch so ne große Stadt zu fahren und andauernd nach dem Weg oder nem Parkplatz zu suchen ist gar nicht so einfach. Das hat mich wieder einige graue Haare gekostet!!!

Von Dunedin aus gings weiter Richtung Norden. Der nächste Halt war Moeraki Boulders, wo man am Strand große Steinkugeln herumliegen lassen hat. Also wie die dahin gekommen sind, weiß wohl keiner so recht, aber sie liegen nun mal dort und das sieht super aus =) Deshalb Fotosession am Strand und immer hübsch auf den runden Steinkugeln rumturnen – da wird man mit der Zeit richtig einfallsreich!

Unsere Nacht verbringen wir diesmal in Timaru, was nur noch gute 200km von Christchurch entfernt ist – ja das Ende rückt langsam näher. Aber morgen machen wir noch einen Ausflug ins Landesinnere und dann ist das schon gar nicht mehr so nah! =)

Tag 13: Timaru - Lake Tekapo - Timaru

Am 22.03. waren wir von Timaru aus einen letzten Abstecher ins Landesinnere machen. Unser Ziel war Lake Tekapo, bei dem uns der „Eine Millionen Dollar Blick“ versprochen wurde. Und weil wir die glücklichsten Reisenden überhaupt sind, hatten wir auch noch mega gutes Wetter und konnten diesen Blick vollends genießen. Zuerst sind wir am Seeufer ein bisschen rum gelaufen und haben uns mit einem Steintürmchen verewigt. Das ist nämlich offensichtlich die neuseeländische Art, Schneemänner zu bauen und Spuren zu hinterlassen. Also Glück für die Reisenden – jeder baut ein Türmchen! Am Seeufer in Lake Tekapo Village gibts dann noch die am meisten fotografierte Kirche Neuseelands – die „Church of the good Shepherd“ – und das beliebteste Denkmal in Form eines Hütehundes. Das Besondere an der kleinen Kirche ist, dass sie hinter dem Altar ein großes Fenster hat, von dem aus man bei gutem Wetter bis zum Mount Cook schauen kann. Auch ne Art die Leute in die Kirche zu kriegen =)

Mein gutes Auto hat sich dann noch die Straße zu Mount John hoch gequält, auf dem ein Observatorium aufgebaut ist. Hier ist es nämlich so dunkel wie nirgendwo sonst und deshalb kann man nachts auch episch viele Sterne sehen. Und rings um dieses Observatorium gibt es so gut wie keine beleuchteten Dörfer oder Industrien und darum möchten sie gern den Titel des Ortes, an dem man am besten Sterne beobachten kann. Sterne haben wir zwar keine gesehen, dafür aber extrem viele Berge und auch noch den kleinen See namens Lake Alexandrina neben Lake Tekapo. Außerdem sah es von oben fast so aus wie beim Fallschirm springen in Queenstown. Da werden gleich die Beine wieder wackelig =)

Unsere Nacht verbringen wir nun in aller Ruhe erneut auf dem Campingplatz von gestern in Timaru. Nun heißt es langsam Sachen sortieren und Koffer umpacken, denn es bleibt nur noch ein Tag übrig. Morgen geht es dann in Richtung Norden zur Halbinsel bei Christchurch.

Tag 14: Timaru - Akaroa - Little River

Am 23.03. führte uns unsere Reise noch auf die Halbinsel unterhalb von Christchurch. Unser Plan war, nach Akaroa zu fahren und uns dort den Hafen anzusehen und ein wenig rum zu laufen. Das Tagespensum heute bestand nur aus 250km, also ein Klacks für mich und die alte Lady (das Auto =) ). Nun stellte sich allerdings die Strecke als alpine Hügellandschaft heraus und für die letzten knapp 50km brauchten wir dann weit mehr als eine Stunde. Nun gut, wir haben ja Zeit =) also sind wir gemütlich nach Akaroa gezuckelt und haben dort im Hafen eine kleine Fotosession veranstaltet und noch den Leuchtturm besucht. Dort im Hafen hat es mich ja extrem an zuhause erinnert. Das ist wie das kleine Seedorf, nur aber versteckt in Neuseeland. Viele kleine Optimisten-Segelboote unterwegs und traumhaft schöne Yachten in einer traumhaft schönen Bucht =) da bekommt man direkt wieder Lust, an die Küste zu gehen!

Da wir wegen der hügeligen Straße schlecht einschätzen konnten, wie lange unser Weg morgen zurück nach Christchurch dauern wird, haben wir entschieden, das schlimmste Bergstück schon zurück zu fahren und unsere Nacht auf dem „Native Campground“ in Little River zu verbringen. Native heißt so viel wie ursprünglich und genau das ist es auch =) unsere Küche steht mitten auf der Wiese – ist aber immerhin überdacht, hat fließend Wasser und Strom. Und unser Wohnzimmer ist ein Tippi-Zelt mit drei Couchstücken drin. Aber immerhin haben wir von unserem Schlafzimmer aus alles im Blick, denn der Van steht direkt daneben =)

Morgen gehts dann zurück nach Christchurch und nach einem Stadtrundgang wird die Mutti wieder am Flughafen rausgeworfen und darf ins verschneite Deutschland zurück, Ostereier bemalen =)

Tag 15: Little River - Christchurch

So unser letzter Tag führte uns von unserem rustikalen Campingplatz zurück zum Ausgangspunkt Christchurch. In Christchurch selbst wollten wir einen schönen Spaziergang durch die Stadt machen – aber wie allen bekannt sein dürfte, war ja hier vor ein paar Jahren so ein schlimmes Erdbeben und die Schäden sind natürlich längst noch nicht behoben. Zumal jeden Tag die Erde hier bebt und an einigen Tagen auch etwas heftiger und das auch erst vor ein paar Tagen wieder der Fall war ... so ist also die ganze Innenstadt abgesperrt und quasi eine Geisterstadt. Schon ein ziemlich bedrückendes Gefühl durch diese ehemals so belebte und schöne Altstadt zu gehen und jeder macht nur ganz leise und andächtig seine Fotos. Aber Christchurch hat auch schöne Ecken, wir haben noch einen schönen Stopp in einem der Parks gemacht und verschiedenen älteren und jungen Leuten beim hiesigen Bowling zugeschaut. Das ist mehr so ne Art Boccia, wo man versuchen muss mit seiner Kugel so nah wie möglich an eine kleinere farbige heran zu rollen. Ziemlich öde wenn man zuschaut, und die Regeln haben uns sich auch nicht ganz erschlossen. Aber Volkssport und offensichtlich ein witziger Zeitvertreib für Sonntag mittags =)

Jetzt schmeiß ich die Mutti am Flughafen wieder raus und nach einigen Stunden in einem hübschen Flieger hat sie der Papa auch wieder. Meine Reise führt mich jetzt zurück nach Blenheim zu meiner neuseeländischen Hostelfamilie. Mal sehen, was dort noch so auf mich wartet.